Resonanzgeometrie

Digitale Musikerzeugung interessierte mich in einer Episode meines Architekturstudiums, als ich ein Baro-Trauma erlitt. Ich experimentierte viele Nächte lang mit einer Software, die modular aufgebaut werden konnte.

War meine räumliche Vorstellungsfähigkeit vor dem Qualitätsverlust meiner akustischen Wahrnehmung normal ausgeprägt, so entstand aus der neuen Situation zunächst die räumlichen Vorstellung zweier ineinander verschränkter Ringe, welche sich aufeinander abbildeten. Die Intention war, sich die genaue Bewegung beider Oberflächen vorzustellen, wenn sie durch Stülpung diesen gegenseitigen Abbildungsprozess vollziehen.

Ab diesem Zeitpunkt begann mich Geometrie ebenso zu interessieren wie Musik. Auf die besonderen Eigenschaften des Torus allerdings war ich schon Jahre zuvor in einer Vorlesung an der TU-Graz aufmerksam gemacht worden, wonach sich bei dessen Schnittbildern grafisch relevante Charakteristiken herausbilden können.

Der Torus fasziniert mich aber auch aus einem anderen Gesichtspunkt:

Eine weitere für mich maßgebliche Lehrveranstaltung an der TU Graz lautete „Kybernetische Methoden des Gestaltens“. Leben und Wirken des Vortragenden – dem 2022 verstorbenen österreichischen Jazzmusiker Adelhard Roidinger – findet sich auf Wikipedia:

Adelhard Roidinger

Grundlegende Zusammenhänge von Musik und entsprechender Geometrie wurden in der Vorlesung als Resonanzgeometrie gelehrt.

Die Grundlage der vermittelten geometrischen Struktur fand ich in einer Modulierung des Torusknotens wieder, welcher unter geometrischen und musikalischen Aspekten von nun an mein weiters Schaffen prägte.

i.A.a Adelhard Roidinger 2002/2022